05.07.2024
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Fast 2 Millionen leerstehende Wohnungen und trotzdem knapper Wohnraum – wie geht das?
Die Zensus-Befragung von 2022 zeigt: In Deutschland stehen knapp 2 Millionen Wohnungen leer. Gleichzeitig wird Wohnraum immer knapper, was sich in immer weiter steigenden Mieten niederschlägt. Wie geht das zusammen?
Die 1,9 Millionen leerstehenden Wohnungen bedeuten eine Leerstandsquote von 4,3 Prozent. Diese hohen Zahlen zeigten, dass der Immobilienmarkt gespalten sei, sagt Ralph Henger, Ökonom für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). Der Mangel an Wohnraum trete vor allem in den Ballungszentren der größeren Städte auf. In ländlichen Regionen stünden dagegen viele Immobilien leer. Das Phänomen zeigt sich bundesweit, wobei Ostdeutschland durch die Abwanderung junger Menschen stärker betroffen ist. Von den leerstehenden Immobilien waren zum Zeitpunkt der Befragung mehr als die Hälfte (55 Prozent) seit über einem Jahr unbewohnt. Bei kleineren Städten und Dörfern beobachten Experten zudem den sogenannten Donut-Effekt. Wohngebiete am Ortsrand sind beliebt, während die alten Ortskerne leerstehen und verfallen. Neben alter Bausubstanz sind auch die kleineren Wohnungsgrößen, der geringere Abstand zu Nachbarn oder schlechte Parkmöglichkeiten dafür ausschlaggebend. Dem IW Köln zufolge ist es nun wichtig, junge Menschen in den Regionen zu halten. Denn unter Leerstand und Verfall leidet unter anderem auch die Infrastruktur.
Immobilienpreise steigen zum 6. Mal in Folge
Seit einem halben Jahr steigen die Immobilienpreise stetig an. Nach einem Tief im Dezember 2023 gab es keinen Monat, in dem die Preise nicht zugenommen haben.
Das geht aus dem Europace Hauspreisindex (EPX) hervor. Seit dem Tiefpunkt mit 208,91 Indexpunkten ist der Wert bis Ende Juni auf 212,97 Punkte geklettert. Im Mai waren es noch 212,57 Punkte. Schaut man auf die Teilbereiche, so stiegen die Preise für Eigentumswohnungen den vierten Monat in Folge. Einen leichten Rückgang verzeichneten nach zuvor drei Monaten Wachstum die Preise für Bestandshäuser. Neubauhäuser dagegen werden seit drei Monaten durchgehend günstiger. Von 236,17 Punkten im März viel der Index in diesem Teilbereich auf 234,56 Punkte im Juni.
Frankfurt: 14 Wolkenkratzer trotz Büro-Leerstand
Bürogebäude sind durch viel Arbeit aus dem Homeoffice derzeit auf dem Markt kaum gefragt. Dennoch plant Frankfurt am Main, 10 neue Wolkenkratzer zu bauen und 4 aufzustocken. Dies hat einen bestimmten Grund.
1,083 Millionen Quadratmeter Bürofläche ist in Frankfurt derzeit ungenutzt, was einer Leerstandsquote von 9,4 Prozent entspricht. Dennoch sind zahlreiche neue Büros geplant. Florian Reiff, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Tishman Speyer Deutschland ist für einige davon verantwortlich und zuversichtlich, dass der Büro-Bau ein Erfolg wird. Man erwarte eine Zweiteilung am Markt, so Reiff. Veraltete, unsanierte Gebäude würden weiter leerstehen, aber moderne Gebäude in guten Lagen dafür immer gefragter. Suat Kurt, Regionalmanager bei JLL nennt das Problem beim Namen: Alles was älter ist als 20 Jahre, lasse sich nicht mehr vermarkten, doch Vorzeigeobjekte seien die Gewinner.
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Vermieter-Streit endet tödlich
Eine Mieterin hatte offenbar Streit mit ihren Vermietern. Jetzt ist sie tot.
Die Leiche der 55-jährigen wurde am Mittwoch im Anwesen des Vermieter-Paares in Lauterbach (Vogelsbergkreis) gefunden, nachdem ein anderer ehemaliger Mieter die Polizei auf die Fährte gebracht hatte. Bis Anfang des Jahres habe in dem Haus eine geistig beeinträchtigte Frau gelebt, gegen die es vonseiten der Vermieter körperliche Übergriffe gegeben habe, so der Mann. Die Frau sei aber plötzlich verschwunden. Auch der ehemalige Mieter stand im Streit mit den Vermietern. Die Beschuldigten bestreiten die Tat. Die Polizei fand jedoch umfangreiches Beweismaterial auf dem Anwesen.