09.07.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Umfrage zeigt: Die große Wohnbaukrise kommt erst noch
Die Krise auf dem deutschen Wohnungsmarkt wird sich laut dem Immobilienverband GdW weiter verschlimmern. Eine Umfrage des GdW zeigt, dass die Zahl der stornierten Bauprojekte im kommenden Jahr auf etwa 12.000 Wohnungen steigen könnte. Dies würde 40 Prozent entsprechen, doppelt so viel wie in diesem Jahr.
Zudem werden zwei Drittel der Wohnungsunternehmen im GdW 2024 keine neuen Wohnungen bauen können; dieser Anteil wird 2025 auf 70 Prozent steigen. Die Wohnungsfertigstellungen der GdW-Unternehmen sind im letzten Jahr um 13 Prozent auf 28.000 gesunken.
Die Bundesregierung will den Bau von bezahlbarem Wohnraum fördern, sieht sich jedoch mit hohen Baukosten und einer wachsenden Bevölkerung konfrontiert, was den Wohnungsmangel in den Metropolen verschärft. Der GdW fordert staatliche Hilfen, um den Wohnungsbau anzukurbeln und kritisiert die aktuellen Rahmenbedingungen.
Auch bei Modernisierungen gibt es Probleme: Nur 68 Prozent der für dieses Jahr geplanten 110.000 Modernisierungsprojekte werden vollständig umgesetzt. 9 Prozent der Projekte werden zwar begonnen, jedoch in geringerem Umfang modernisiert und 13 Prozent werden nicht realisiert. Insgesamt ist die Zahl neu gebauter Wohnungen im letzten Jahr leicht gesunken und die Zahl der Baugenehmigungen drastisch zurückgegangen.
Immobilien-Investments ziehen wieder an!
Der Investmentmarkt für Immobilien zeigt Anzeichen einer langsamen Erholung. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten Maklerhäuser wie JLL, CBRE und BNP Paribas Real Estate steigende Transaktionsvolumina im Vergleich zum Vorjahr.
JLL meldete ein Volumen von 15,7 Milliarden Euro (+ 10 Prozent), CBRE 14,2 Milliarden Euro (+ 15 Prozent) und BNP Paribas Real Estate 12,2 Milliarden Euro (+ 33,3 Prozent). Trotz dieser positiven Entwicklung bleiben die Zahlen hinter den Höchstwerten vergangener Jahre zurück. Besonders Büroimmobilien bereiten weiterhin Sorgen und große Transaktionen sind die Ausnahme.
Die Prognosen für das Gesamtjahr variieren, wobei JLL ein Volumen von 40 Milliarden Euro erwartet und CBRE eher von gut 30 Milliarden Euro ausgeht.
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Sparda-Banken setzen neuen Fokus auf Gebäudesanierung
Die Sparda-Banken setzen verstärkt auf Gebäudesanierung. Sie sehen großes Potenzial in der Finanzierung sanierungsbedürftiger Bestandsimmobilien, was das Kreditportfolio und die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung positiv beeinflussen könnte.
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) könnte die Sanierung von 0,5 Prozent aller Bestandswohnungen jährlich 1,1 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Die Sanierungskosten sind jedoch hoch und Wohneigentum für die deutsche Einkommensmitte nur noch in wenigen Regionen erschwinglich. Die Sparda-Banken fordern daher von der Politik mehr Planungssicherheit und konkrete Förderprogramme. Ein Vorschlag ist die Reduzierung der Grunderwerbsteuer sowie die Umsetzung der „Jung-kauft-Alt“-Förderung.
Das Kreditneugeschäft der Sparda-Banken war 2023 um 22 Prozent zurückgegangen. Dennoch konnte der Jahresüberschuss dank gestiegener Zinseinnahmen deutlich erhöht werden.
Rückschlag für Signa Prime: Sanierungsplan überraschend gestoppt!
Das Oberlandesgericht Wien hat den Sanierungsplan der Signa Prime Selection AG gestoppt und die Treuhandlösung außer Kraft gesetzt. Der österreichische Staat hatte erfolgreich dagegen geklagt. Dies könnte den Gläubigern erhebliche finanzielle Verluste bringen.
Ziel der Treuhandlösung war, mehr Zeit für den Verkauf der Immobilien zu gewinnen und somit höhere Erlöse zu erzielen. Zu den Vermögenswerten der Signa Prime gehören prominente Immobilien wie das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München.
Die Finanzprokuratur argumentierte, dass die notwendige Liquidität für einen langfristigen Verkauf nicht vorhanden sei und Immobilien unter Zeitdruck verkauft werden müssten. Dies garantiert jedoch keinen höheren Erlös. Der Sanierungsverwalter Norbert Abel betonte, dass die Treuhandschaft die beste Lösung für die Gläubiger sei. Nun bleibt das Verfahren bis zur endgültigen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs als Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung bestehen.
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